„Bauen mit Holz kann helfen, klimaschädliche Treibhausgase zu minimieren, erklärte Bundesministerin Julia Klöckner anlässlich der Eröffnung der Veranstaltungsreihe „Charta für Holz 2.0 im Dialog“ in Berlin. In Deutschland ist der Bausektor einer der rohstoffintensivsten Wirtschaftsbereiche. Er hat einen bedeutenden Anteil am Energiebedarf und somit an CO2 Emissionen.
Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft Julia Klöckner in ihrem Vortrag: „Bei einem Mehrfamilienhaus aus Holz können fast 50 Prozent Co2 Emissionen eingespart werden. Gerade durch den steigenden Bedarf an Wohnungen und Industriegebäuden in Stadt und Land bei gleichzeitigen Anforderungen an den Klimaschutz ist Holz als Baustoff eine Lösung. Es trägt dazu bei, endliche Ressourcen zu schonen und sichert Arbeitsplätze für die Forst- und Holzwirtschaft, vor allem in den ländlichen Räumen. Wenn wir zukünftige Generationen nicht belasten wollen, müssen wir umdenken, besonders im Bausektor.
Holz als wichtiger, nachwachsender Baustoff, bietet viele Vorteile, stellt aber Kommunen, Industrie und Gewerbe immer noch vor Herausforderungen. Gerade im mehrgeschossigen Bauen mit Holz steht Deutschland erst am Anfang einer Entwicklung. Ich begrüße es, dass sich in den Bundesländern mehr und mehr die Erkenntnis durchsetzt, Hemmnisse bei den rechtlichen Rahmenbedingungen aufzuheben und diese an den Stand der Technik des Holzbaus anzupassen. Mein Ministerium fördert daher entsprechende Forschung im Brandschutz, um ungerechtfertigte Hemmnisse aufzulösen.“
Unter dem Motto „Mensch, Stadt, Land, Ressourcen: Wie wollen wir in Zukunft leben?“ kommen heute in Berlin Experten aus den Bereichen Bauen und Umwelt sowie Forst und Holz zur Auftaktveranstaltung der Reihe „Charta für Holz 2.0 im Dialog“ zusammen. Diskutiert werden Lösungsansätze für die dringenden Fragen des zukunftsfähigen Bauens. Die Veranstaltung, die parallel zur 24. Klimaschutzkonferenz der Vereinten Nationen im polnischen Kattowitz stattfindet, wird in Kooperation mit den kommunalen Spitzenverbänden Deutscher Städtetag, Deutscher Landkreistag und Deutscher Städte- und Gemeindebund durchgeführt.
Die vom BMEL initiierte und koordinierte „Charta für Holz 2.0“ bildet den Rahmen für einen umfangreichen Dialogprozess. Im Fokus steht der Beitrag von Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft zur Unterstützung internationaler, europäischer und nationaler politischer Strategien und Programme in den Bereichen Klimaschutz, Stärkung der ländlichen Räume sowie Ressourcenschutz. Um die Klimaschutzziele und die nachhaltige Verwendung von Holz zu stärken, tauschen sich über 100 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, öffentlichen Verwaltungen und Gesellschaft dazu aus.
Das Format bietet auch eine Plattform für den Dialog mit Stakeholdern außerhalb des Sektors Forst und Holz. Die Veranstaltungsreihe soll im nächsten Jahr mit anderer Themenstellung im Kontext der Charta fortgesetzt werden. Das BMEL hat die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. als Projektträger mit der Betreuung des Charta-Prozesses beauftragt.